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Frederik Bollhorst & H. Jürgen Kohrs

Vergraben • Vergessen • Verschwinden • Verdrängen Installation für amnesty international

Vergraben • Vergessen • Verschwinden • Verdrängen Installation für amnesty international
Standort
Emilie-Rosenthal-Weg nähe Fürstenallee
Paderauen Emilie-Rosenthal-Weg, Nähe Fürstenallee 33104 Paderborn
Öffnungszeiten

durchgängig zugänglich

Das Kunstwerk Vergraben • Vergessen • Verschwinden • Verdrängen wurde von Amnesty International in Auftrag gegeben, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, die nicht sichtbar sind oder bewusst verdrängt werden – etwa politische Gefangenschaft oder das Verschwinden von Personen. Sie besteht aus zwei Teilen: einer Skulptur auf einem klassischen Sockel, platziert auf einer labyrinthartigen
Struktur, und einer Bodenplatteninstallation aus Cortenstahl, die einer barocken Gartengestaltung nachempfunden ist. Unter einem kleinen Loch im Zentrum der Bodenarbeit befindet sich ein Hohlraum, unter dem, verborgen, eine skulpturale Struktur von Frederik Bollhorst liegt. Die Arbeit auf dem Sockel hat H. Jürgen Kohrs aus Lavagestein herausgearbeitet. Der Künstler war fasziniert von der erkalteten Lava als Ausdruck einer zeitlosen Gewalt aus tiefer Erde, erstarrt und gefestigt
bis zur nächsten Schmelze und Umformung. Nach rund 30 Jahren wirkt die Arbeit durch ihren natürlichen Verfall noch eindringlicher. Sie scheint nun das zu zeigen, was sie im Titel andeutet: Verdrängtes, Verborgenes, Unerwünschtes, Leidvolles, Verwesendes, Verwitterndes.


Trotz ihrer anmutigen Formensprache verweist das Werk auf das Unangenehme und schafft keinen angenehmen Ort. Es wirkt so, als würde etwas unter der vermeintlich schönen Struktur versteckt werden. Die Installation hat nicht den Anspruch, laut zu schreien, sondern still und zufällig ein kleiner Widerspruch in der Wahrnehmung einer sonntäglichen Auenlandschaft zu sein.
 

Künstler-Info

Frederik Bollhorst & H. Jürgen Kohrs († 2023) waren Mitglieder der Paderborner Ateliergemeinschaft Raum für Kunst. Sie hatten sich Mitte der 1990er Jahre bereits auf unterschiedliche Weise mit dem Thema der Erinnerung befasst. Für beide blieb dies ein lebenslanges Thema.

Mehr dazu

Die Ortsgruppe Paderborn von Amnesty International hatte 1995 nach Vorabsprache mit der Stadt Paderborn die Anregung zu einer Installation an die Paderborner Ateliergemeinschaft Raum für Kunst gegeben.