be Pader, my friend

(dt.: Sei Pader, mein Freund)
Mitten in der Paderborner Innenstadt liegt das Quellgebiet der Pader. Aus über 200 Quellen speist sich hier der kürzeste Fluss Deutschlands – ein einzigartiges Naturphänomen, bei dem das Wasser mal stärker, mal schwächer blubbert, sprudelt und sich auf geheimnisvolle Weise bewegt. Besonders gut lässt sich das im Becken der Dielenpader beobachten: Luftblasen steigen auf als kleine Zeichen eines großen Kreislaufs.

Diese lebendige Dynamik hat der Paderborner Künstler Manfred Webel in eine poetische Skulptureninstallation übersetzt. Fünf Edelstahlplastiken, inspiriert von den Formen der Wasserblasen, liegen, stehen oder schwimmen im oder um das Quellbecken. Sie erinnern mit ihren organischen Formen an Wassermoleküle, wirken zugleich wie Wesen mit individuellem Charakter. Eine von ihnen ruht in einem eigens angelegten
kleinen Flachsfeld – ein Verweis auf die historische Flachsnutzung in sumpfigen Landschaften wie der Paderaue. Eine andere thematisiert die Nutzung des Quellwassers als Trinkund Brauchwasser.

Webels Installation ist mehr als ein stilles Kunstwerk – sie lädt zur Interaktion ein. Zwischen Wasser, Kunst und Menschen entstehen neue Begegnungsräume. Mit seiner augenzwinkernden Aufforderung be pader, my friend begleitet Webel die Arbeit mit performativen und partizipativen Formaten während der gesamten Ausstellungsdauer – eine Einladung, selbst Teil des lebendigen Wasserkreislaufs der Pader zu werden.